Vom Wesen der Zahl oder von der heiligen «Ordnung der Neun» zum Dezimalsystem
Vom Wesen der Zahl oder von der heiligen «Ordnung der Neun» zum Dezimalsystem von Michael Stelzner Inhaltsverzeichnis 1. Die Frage nach dem Zahlensystem ist eine
von Michael Stelzner
Die genaue Herkunft der altägyptischen Königselle ist nicht wirklich gesichert, doch weiß man, dass das altägyptische Maßsystem aus dem mesopotamischen Raum übernommen wurde. Damit hat es den gleichen Ursprung wie auch die überwiegende Mehrzahl der heutigen Alphabete. Sie alle gehen auf die in Mesopotamien niedergelegte Archetypenordnung zurück. Da die altägyptische Königselle nachweislich das Konstruktionsmaß der Pyramiden ist, stellt sich die Frage nach deren Aussage bezüglich ihres Archetypengehalts. Es liegt überaus nahe, dass sowohl das Maß selbst als auch die mit ihm erstellten Bauten die Ordnung der Archetypen zur Anschauung bringen. Wenn bereits das Baumaß den Kern dessen verkörpert, was der mit ihm errichtete Sakralbau zur Erscheinung bringen soll, dann entdecken wir in ihrer Beziehung einen sehr frühen Beleg für die in nahezu allen Religionen geltende Formel „Inhalt gleich Form“ bzw. „innen wie außen“. Die mögliche inhaltliche Entsprechung von Grundmaß und Bau würde uns einen Zugang zu dem wahren Anliegen der Erbauer der Pyramiden führen. Bisher wissen wir darüber nur allgemein, dass es um die Transformation des Bewusstseins geht, bei der die irdische Welt mit der jenseitigen Welt der Götter in Beziehung gesetzt werden sollte. Wir wissen aber nicht, welche archetypischen Muster dem Bau der Pyramiden zugrunde lagen. Der Aufsatz soll zeigen, warum die „Königselle“ und die Pyramiden in ihrer Konstruktion das Maß der Ordnung vorstellen. Er wird zeigen, dass die Pyramiden wie schon die „Königselle“ in der Sprache der Zahlenarchetypen über die Beziehung von Dimensionen erzählen.
Aus unserem naturwissenschaftlichen Weltbild heraus glauben wir heute, dass wir in einer Welt mit drei Dimensionen leben, die wir in der Linie, der Fläche und dem Raum erkennen. Diese drei Dimensionen sind jedoch nur die sichtbaren Dimensionen. Die Wirklichkeit der Archetypen und ihrer Ordnung übersteigt diese drei. Sie berichtet stattdessen von sieben Dimensionen, welche das diesseitige Dasein bestimmen (s. Abb. 1).
Die drei sichtbaren Dimensionen lehren, dass die jeweils höhere Dimension aus der ihr stets vorangehenden erwächst, denn der Raum wird von den Flächen und die Flächen von den Linien hervorgebracht. Das ermöglicht es, auf eine uns verborgene Dimension zu schließen, die den uns bekannten drei Dimensionen von Linie, Fläche und Raum vorausgeht und drei weitere Dimensionen zu erkennen, den bekannten drei folgen.
Neben den drei offensichtlichen Dimensionen überblicken vor allem auch die zwischen ihnen stattfindenden Transformationsprozesse, den der Linie zur Fläche und den der Fläche zum Raum. Nicht die Dimensionen selbst sondern die Transformationsprozesse sind es, welche uns auf die anderen Dimensionen schließen lassen. Vom besonderen Interesse ist dabei eine wirklich erste Dimension, eine Urdimension, welche schon vor den Linien existiert und deren Gegenstand der Punkt sein muss. Die Existenz von Punkten sehen wir zwar ein und wissen auch, dass sie die Grundlage unseres Denkens bilden. Doch haben wir von ihrem Wesen keine so deutliche Vorstellung wie von den Linien, Flächen und Räumen, die uns stets in Form von Oberflächen begegnen. Denn, es muss uns klar sein, dass wir alles was wir sehen, stets als eine Oberfläche sehen. Zu realisieren, was sich hinter der jeweiligen Oberfläche verbirgt, das ist eine Leistung unseres Bewusstseins. Oberflächen aber verdanken ihre Existenz der Existenz der Punkte. Für uns sind Punkte etwas Gegebenes, sogenannte Entitäten, die wir nicht weiter reduzieren können ohne auch die grundlegenden Koordinaten unserer Überlegung zu zerstören. Die so anzuerkennenden Entitäten gleichen den Zahlen und sind wie diese Archetypen. Wie die Zahlenarchetypen haben sie für uns etwas Numinoses, das wir nicht direkt und rein rational erfassen können. Beim Versuch ihres Erfassens tritt vielmehr das besondere Wesen des Bewusstseins hervor. Das Bewusstsein stellt neben der notwendig ersten und den drei bekannten Dimensionen eine zusätzliche und fünfte Dimension dar, welche die Dimension der Körper, die in Abb. 1 der Vier zugeordnet ist, übersteigt.
Die erste und die fünfte Dimension haben ein inniges Verhältnis. Sie rahmen die physische Welt und ihre drei Dimensionen. Dabei verbinden sie nicht nur im gegenwärtigen, konkreten Dasein das Vorher mit dem Nachher, sondern konstituieren vor allem die Existenz des schauenden Subjekts, dessen Heimat und Ausgangspunkt die 5. Dimension – die Dimension des Bewusstseins – ist. Die archetypische Beziehung 1—5 ist der ureigene Gegenstand der Religion. Im geometrischen Gebilde der Pyramide und ihrem fünften Punkt, der Pyramidenspitze bekommt der Gegenstand der Religion ein Gesicht.
Abb. 1 Die archetypischen Dimensionen des Seins. Sie werden auf rationale Weise im Diesseits erfasst. Dabei schließen sie auch das Jenseitige und Irrationale als siebte Dimension ein.
Das menschliche Bewusstsein strebt nach stets höheren Dimensionen. Sein Tun basiert auf zwei Dreiheiten, auf den drei gegenständlichen Dimensionen und auf der Erfahrung, dass alle Funktion einer grundsätzlichen Dreigliederung folgen (s. These-Antithese-Synthes). Der Archetyp der Drei wird im Dreieck und im Kreis anschaulich. Das orientierende Subjekt findet in ihnen deshalb die weiterführenden Informationen. Die Gleichnisse von Dreieck und Kreis erzählen, wie aus Linien Flächen entstehen und sie erzählen darin von den grundsätzlichen Vorgängen, die einen Transformationsvorgang ausmachen. Sie sind das Urbeispiel für jeden Transformationsprozess und insofern auch die Vorlage für das Entstehen des Bewusstseins aus der Dimension der Körper heraus.
Reflektiert das erwachende Bewusstsein neben den Gleichnissen von Dreieck und Kreis auch die ihr logisch folgende Transformation von der Fläche in den Raum, dann tut sich ein neuer polarer Gegensatz (1—2) auf, der wiederum nach einem Dritten strebt, das Einheit und Ganzheit offenbart. In diesem Akt der Bildung von Einheit erscheint vor dem schauenden Auge (5) unabwendbar der Archetyp der 12, der Archetyp der Ordnung. In ihm erkennt das Bewusstsein das Prinzip der Ordnung und darüber hinaus seine eigene Konstitution. Schon vor dem bewussten Aufscheinen der 12 als Ordnungszahl konnte das Subjekt zählen, war jedoch mehr oder weniger in der Linearität der Zahlenreihe verhaftet. Für das nur zählende Subjekt war die Zahl 12 einfach eine zweistellige Zahl in der unendlichen Zahlenreihe. Jetzt erzählt diese Zahl etwas über die Wirkung der Zweiheit und über den Zwiespalt, die das Bewusstsein prägen.
In der 12 werden Pol (1) und Gegenpol (2) sichtbar eines. Sie werden es durch ihre rechte Verbindung. Sie ist eine rechte, weil sie einer Hierarchie folgt. Das erwachende Subjekt (5) reflektiert in der zwölften Zahl bewusst ein verbindendes Ganzes. Das Zweigeteilte und Zweistellige überwächst sein ihm eigenes Wesen des Zwists und des Zwiespaltes und wird im Bewusstsein des Subjekts zum Symbol des größeren Ganzen. Spätestens hier reflektiert das Subjekt das Gleichnis des Dreiecks, das von einem solchen triadischen Ganzen erzählt. Das einfachste aller Vielecke erzählt nicht weniger als vom wahren Wesen der 12 und dem durch sie sichtbar werdenden Prinzip der Ordnung, einer Ordnung zwischen den Dimensionen (s. Abb. 2).
Auch das Kreisgleichnis berichtet von diesem Vorgang, denn es erzählt wie der Radius, das Geradlinige, Begrenzende und Rationale zusammen mit seinem Gegenteil, dem Umfang, dem Krummlinigen, Unbegrenzten und Irrationalen ein Neues und Drittes, die Fläche hervorbringt. Radius und Umfang sind auseinander hervorgehende Gegenpole. Sie unterscheiden sich maximal voneinander und gehören doch beide noch zur Kategorie des Linearen. Aber in ihrem Zusammenwirken bringen sie die Dimension der Fläche hervor, die eine neue Kategorie verkörpert. Der Vorgang entspricht dem des Dreiecks. Auch im Kreis verbindet sich das Eine und Erste (Radius) mit dem Zweiten und ihm Widersprechenden (Umfang) auf hierarchische Weise zu einem neuen Ganzen.
Abb. 2 Das Dreieck und der Kreis erzählen, wie aus den linearen Entitäten Pol (1) und Gegenpol (2) die Fläche entsteht. Aus der Perspektive des linearen Zahlenstrahls entspricht die neue Dimension dem Zahlensymbol der 12.
Das Kreisgleichnis und das Gleichnis des Dreiecks erzählen auf zweierlei Weise vom Entstehen der Dimension der Fläche. Der Kreis bedient sich der einen Linie alias dem einfach Begrenzenden und das Dreieck bedient sich der vielfachen Linie alias dem dreifach Begrenzenden. Reflektiert man diese Polarität mit triadischer Intension und führt sie unter dem Blickwinkel der 12 zusammen, dann entsteht das Muster der ägyptischen Königselle. Konkret geschieht das, wenn man das Erste, den Radius als ein 12faches auf die irrationale Größe des Umfangs überträgt. Das so entstehende neue Maß ist ein aus der Zweiheit erwachsendes Drittes, ein in besonderer Weise Funktionelles, weil seine Teile selbst dreifacher Natur sind. Dieses Maß, das in Wirklichkeit ein Maß-Verhältnis ist, ist im weitesten Sinn ein Instrument, das die Funktion der Zahl 12 greifbar macht. Wir kennen es unter dem Begriff der Zwölfknotenschnur, mit der man schnell und praktisch über den Satz des Pythagoras einen rechten Winkel erstellen kann.
Das über die Zahl 12 und dem Einschluss des irrationalen Umfangs ermittelte Maß übersteigt aus den verschiedensten Perspektiven heraus die bekannten Dimensionen des Seins. Hat man erst einmal den Prozess der Transformation von der Linie zur Fläche unter all seinen Aspekten erfasst, dann kann man ihn auch auf die Transformation der Flächen zum Raum und seinen Körpern übertragen. Das geschieht bei der Konstruktion der Pyramide des Cheops (s. Abb. 3). In deren Konstruktion erblicken wir nicht nur die Beziehung von Fläche und Raum (Körper). Wir erblicken nun auch das Prinzip dahinter und erfahren etwas über das Bewusstsein das sich die Verhältnisse vergegenwärtigt. Das schauende Subjekt erfährt die Wirkung der Polarität und das Prinzip der Triade auf neue Weise. Wie die Polarität zwischen der Fläche und dem Raum und seinen Körpern nach einem verbindenden Dritten verlangt, so verlangt die Polarität zwischen den Körpern und dem nun reflektierten Bewusstsein ebenso nach einem Neuen und Dritten. Sein Gegenstand ist die Transformation der Körper zu einem „höheren Bewusstsein“. Solch höheres Bewusstsein übersteigt das Rechnende der Geometrie, obwohl seine grundsätzlichen Konstruktionselemente nach wie vor das Dreieck, die Zahl 12 und der Kreis sind. Sie bilden das Grundmuster der Königs-Elle und schließlich auch das der Pyramide des Cheops (s. Abb. 3). Mit anderen Worten: Die Königs-Elle und die Pyramide des Cheops sind Instrumente der Transformation.
Die Zahl 12 ist für die Erbauer der Cheops-Pyramide das eigentliche Vorbild. Sie haben das Wesen der Drei in ihrem konkreten Dasein (4) als das grundlegende Ordnungsprinzip erkannt und es im Pyramidenbau zum Zwecke der Transformation ihres Bewusstseins sichtbar manifestiert. Die zur Pyramidenzeit gleichzeitig gängige Praxis der Mumifizierungen von Toten widerspricht dem nicht. Zu schlussfolgern, die Mumifizierungen würden das beschränkte Bewusstsein der Weisen jener Kultur beweisen, wäre ein fataler Trugschluss, der das Wissen jener Kultur über die Archetypen verkennt. Sie sind vielmehr der Versuch, die den Menschen schwer vermittelbaren Archetypen augenscheinlich zu machen. Die Mumifizierungen sind einer notwendig religiösen Praxis geschuldet, welche die nur gleichnishaft begreifbaren Differenzen zwischen dem Konkreten und dem („nur“) Prinzipienhaften bewusst stehen lässt! Das macht jede Religion.
Die Botschaft der Archetypen berichtet ihrem Grunde nach von einem universellen Additionsgeschehen, das auf einem stets Vorangehenden aufbaut und das letztlich die Einheit, Ganzheit und Vollkommenheit ist. Jene letzte Weisheit ist aber nur Wenigen zugänglich. Die Vermittlung des prinzipiellen Vorhandenseins des Wesens der Körper im größeren Ganzen verlangt nach Metaphern.
Die Weisen jener Zeit wollten ihr hohes Wissen über die Transformationsvorgänge manifestieren. Dazu benötigten sie konkrete Bilder und ein konkretes Maß. Letzteres konstruierten sie, indem sie den rationalen Radius im 12fach Anderen, dem irrationalen Umfang erkannten. Mathematisch führte das zum Größenverhältnis 1: 0,52359, das wir heute als das Maß der ägyptischen Königselle (0,52359 m) wieder entdecken.
Die auf dem Wesen der Zahl 12 beruhenden geometrischen Gleichnisse begründen das Konstruktionsverhältnis der dreidimensionalen Cheops-Pyramide. Konkret finden wir das Erste und Eine in der Höhe der Pyramide des Cheops. Ihre Höhe steht für die Ureinheit des Anfangs, den gegebenen Radius (= 1).
((1)) ((2)) ((3)) ((4))
Abb. 3 Die Zahl 12, die Zahl der Ordnung und die Konstruktion der Pyramide des Cheops
((1)) Der Vergleich der Linien des Kreises, des Radius und des Umfangs führt unter dem
Aspekt eines 12teiligen Umfangs zum Verhältnis 1: 0,5235…
((2)) Unter dem Vorbild der 12 (Ordnung) werden auch die zueinander unterschiedenen
Flächen, das Eine (Kreis) und das Andere (Quadrat) gleich. Sie werden EINS.
((3)) Der Vollzug der Einheit (1) unter dem Aspekt der Ordnung (12) erhebt die so
behandelten Flächen zum Raum (Pyramide).
((4)) Der unter dem Gleichnis von 12, Kreis und Dreieck entstandene pyramidale Raum
eröffnet die bewusste Schau auf die vollkommene Welt der Substanzen (4) und der sie
konstituierenden Archetypen (1-7). Dabei bekommt das Andere und Jenseitige aus der
rationalen Sicht heraus seinen Platz, ohne dass es substantiell erfasst wird.
Die Konstruktion der Königselle war ein erster Schritt, um die Weisheiten der Ägypter zu manifestieren. Mit ihr erbauten sie sodann die Pyramiden. In den Maßverhältnissen der Pyramide des Cheops wird die Botschaft der Archetypen unmittelbar manifestiert. Nachdem sodann das Andere und Jenseitige seinen „nichtdinglichen“ Platz eingenommen hatte und in der fehlenden Pyramidenspitze für jedermann sichtbar war, kam es darauf an, die erlangten Weisheiten im konkreten Leben umsetzen zu können. Dazu benötigte man ganzheitliche und zugleich praktizierbare Relationen, welche ebenso manifestiert werden mussten. Dieser zweite Schritt begann mit dem Bau der Pyramide des Chefren. Auch diese Pyramide wird mit Hilfe der Zwölf alias der Zwölfknotenschnur errichtet. Doch diesmal dient sie unter Anwendung des pythagoreischen Dreiecks vorwiegend der Konstruktion des rechten Winkels. Das Erfassen des Höchsten, hier der Pyramidenspitze wird nun nicht mehr vermieden, sondern wird in der bewussten Anwendung der Gesetze der Polarität geradewegs zum Gegenstand der neuen Schau. Damit diese aber gelingt und nicht vielmehr in ihrer Verkürzung einen Schaden im Bewusstsein der Menschen anrichtet, muss vor der neuen Schau das Wissen um die Archetypen abgefragt werden. Die Aufgabe der Warnung übernimmt der Sphinx, der die zweite Pyramide bewacht. Das gewaltige Wesen sorgt mit aller Macht dafür, dass das Wissen um die wahre Natur der Zweiheit vorhanden ist.
Abb. 4 Das pythagoreische Dreieck mit den Seitenlängen 3, 4 und 5 und dem Umfang 12 ist das Konstruktionsdreieck der Pyramide des Chefren.
Die Königselle basiert auf der 12, der Zahl der Ordnung. Für das reife Bewusstsein enthält die Ordnung auch das Andere und möglicherweise Irrationale. Das Andere tritt erstmals mit der Zweizahl hervor und es entfaltet sich im Bild von 7 Archetypen. Der siebte Archetyp selbst ist das Symbol für das Irrationale und Göttliche. Die Grunddifferenz zwischen dem göttlichen Einen (Pyramidenspitze) und der Substanz (Basisquadrat) erfährt eine mehrfache Zuordnung. Sie ist als Differenz eine Zwei, als inhaltlich bestimmendes Grundmaß die Eins und Einheit und in der Schau der sieben Archetypen ist die Grunddifferenz die Zahl Sieben. Die Abb. 3 stellt die unterschiedlich zu interpretierenden Grunddifferenzen zwischen der göttlichen Pyramidenspitze und dem substanziellen Basisquadrat nebeneinander. Zugleich macht die Abbildung im Bild der Pyramidensymbolik deutlich, dass es sich bei beiden Entitäten dennoch um eine Einheit handelt. Aus diesen Verhältnissen heraus entstehen die konkreten Maße der Pyramide des Cheops, die da sind 11 : 7 bzw. 440 : 280.
Die Konstruktion der ägyptischen Königs-Elle respektiert das ungreifbare Wesen der 7. Die Königselle bestimmt deren Verhältnis zur Grundeinheit „1“, was zu ihrer Länge von 0,5236… führt. Wenn man nun auch im praktischen Umgang in der Anwendung dieses Maßes die 7 in ihrem ungreifbaren Wesen respektieren will, muss man sie zum einen als Grundlage anerkennen und zum anderen zugleich vermeiden, dass sie ins Profane herabgezogen wird. Praktisch erfüllten die Ägypter diese doppelte Forderung durch ein neues Maß, das nur 6/7 der Königselle misst und das wir als die kleine ägyptische Elle kennen. Auch für die kleine Elle bleibt das eigentlich Göttliche prägend für das Dingliche und Erdhafte. Mit 6 von insgesamt 7 Teilen des Ganzen kann man so das Rationale und Konkrete, das von den ersten 6 Archetypen beschrieben wird, vermessen.
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