Was diese Zahl erzählt:

Was diese Zahl erzählt:

Die 6te Tarot-Karte

von Michael Stelzner

Die 6te Tarot-Karte der großen Arkana (22 Karten n. A.E. WAITE) trägt die Bezeichnung «Die Liebenden».

Die Karte spricht alle an, denn ihre regelrecht aus der Karte herausspringe Ganzheit spricht für sich. Ihre «Einzel-Elemente» illustrieren die hinter allem stehende Wirkkraft der Sechszahl so offensichtlich wie keine der anderen Karten. Jeder kann sie sehen. Dennoch lohnt sich ein tiefergehender Blick auf sie, weil sie die regieführende Kraft der Sechszahl als Universalie ins Bild setzt, wie wir das aus moderner Sicht nur in Fraktalen wiedererkennen:

Im Zenit steht die Sonne (1). Aus der über allem stehenden Einheit und Ganzheit wird nun die Einheit in der Zweiheit, denn das eine Licht der Sonne mündet in eine Gestalt mit zwei Flügeln (1-2). In ihren zwei Armen und zwei Flügeln verbirgt sich das höchste Gesetz, das Gesetz der Vier, das die Zweizahl in den Dienst der Einheit stellt.

Die dem ersten Gesicht folgende dritte Ebene wird von einem Menschenpaar ausgefüllt. Die einander Liebenden sind völlig nackt. Das Paar verkörpert die Halbheit und Fehlerhaftigkeit des Einzelnen, die sowohl innerlich wie auch äußerlich auf die regieführende Einheit und Ganzheit hin orientiert ist. So bringt jedes Einzelne und jeder Einzelne das Göttliche zur Anschauung. Die ursprüngliche zentripetale Wirkung der Einheit und Sonne findet ihren zentrifugalen und ausgleichenden Gegenpol in der Bindung der Lebendigen und Liebenden an den Pol der Erde. Die Erde ist von rotbrauner Farbe. Die Zahlenfolge ihrer hebräischen Bezeichnung «Adama» ist 1-4-40. Das ist zugleich die hebräische Bezeichnung für «Mensch», der damit als ein «Erdling» erkannt wird. In dem Namen verbirgt sich das Gesetz der Vier, das ausnahmslos alles, selbst den letzten und unteren Pol nach oben zur Einheit und Ganzheit ausrichtet. Der tiefste Punkt der Karte ist der Erden-Pol in Gestalt eines Berges, dessen Richtungsweisung nach oben unverkennbar ist.

Die unter den Liebenden existierende Substanz bildet die 4te Ebene des Bildes. Sie ist der Grund auf den sie stehen. Seine grüne «Kraft der Natur» erhält einerseits in ihrer Ausrichtung auf die Sonne das Leben und sie fordert es andererseits heraus. Sie fordert die Liebenden heraus, sich im Dasein zur allgegenwärtigen Geschlechtlichkeit zu bekennen. Sie führt weiter, denn sie ist es, die es möglich macht, das «Natürliche» zur «Kultur» zu erheben und fortzuentwickeln. Das in der Natur der Dinge liegende Spannungsverhältnis symbolisieren zwei Bäume. Der eine trägt die von der Gravitation und Fruchtbarkeit beherrschte Frucht, der andere die Frucht des zehrenden Feuers. Der triadische Blick lässt beide als Einheit erkennen.

Die sechste Tarotkarte zeichnet geistig die zwei Dreiecke nach, die ein Hexagramm formen. Eine scheinbar formelle «Kleinigkeit» fängt die alles umfassende Sechszahl am Ende doch noch ein: die fehlende Kopfbedeckung! Es sind nicht nur die zwei Nackten, die keine Kopfbedeckung tragen und so ihr Offensein nach oben signalisieren. Vor allem auch das erste aus der Sonne hervorgehende Haupt ist ohne Kopfbedeckung! Das unterscheidet die 6te Karte von der Karte des Herrschers (IV), der Karte der Herrscherin (III) und selbst von der Karte der Hohepriesterin (II). Die Sechs ist «nach oben hin» nicht beschränkt! Sie hat einen universellen und fraktalen Charakter.

Weitere Beiträge

PLATONs Dialoge und Aporien

PLATONs Dialoge und Aporien von Michael Stelzner Inhaltsverzeichnis Der Dialog, die Triade und die Aporie und ihre scheinbare „Ausweglosigkeit“ Das Verfahren PLATONs ist die Dialektik

Mehr lesen »

Das hebräische Alphabet

Das hebräische Alphabet Der dreifache Erkenntniswert seiner 22 Buchstaben Die Forderung, dass alles auf triadische Weise betrachtet werden muss, setzen die Hebräer in der Ordnung

Mehr lesen »