Sechs und das Wesen der «Mitte»
Sechs und das Wesen der «Mitte»aus der Perspektive einer dynamischen Geometrie von Michael Stelzner Die Vorstellung einer Mitte erwächst stets aus einem konkreten Dasein heraus.
Die Symbolik des Rohres
von Michael Stelzner
Das Rohr ist von linearer Erscheinung. Die aber trügt, denn das wahre Wesen des Rohres besteht in seiner Funktion. Das Äußere verbirgt dessen innere Dimension. Um diese verborgene Dimension einer scheinbaren Linearität geht es im Allgemeinen in den vier Evangelien und insbesondere bei der Kreuzigung JESU CHRISTI.
Das Rohr wird von allen drei Synoptikern (Mt, Mk, Lk) erwähnt, nicht jedoch von Johannes. Betrachtet man die Anzahl der Erwähnungen, so nimmt sie ab. Matthäus erwähnt das Rohr noch fünfmal, Markus hingegen nur noch zweimal und Lukas schließlich nur noch einmal.
Die abnehmende Anzahl hat System, denn sie geht mit der in den Evangelien zunehmenden Offenlegung der im Leben verborgenen Botschaften einher. Die aufeinander aufbauenden Evangelien geben immer mehr preis. Da die Dimensionen bei Matthäus noch sehr verborgen sind, erwähnt er im Gegenzug das Rohr mit seiner äußerlich linearen Form, welche die höhere Dimension seiner Funktion enthält, vielfach. Das Symbol des Rohres lässt die über die lineare Erscheinung hinausreichende Botschaft erahnen. Je offensichtlicher jedoch die Botschaften in den Evangelien werden, je weniger muss auch das Rohr erwähnt werden. Johannes manifestiert schließlich die höchsten Botschaften und gebraucht das Symbol gar nicht mehr. Die Vorarbeit für dessen Verstehen haben Matthäus und Lukas schon früher geleistet, indem sie von dem im Wind hin- und her bewegten Rohr (Mt 11,7; Lk ) und von einem geknicktem aber nicht brechenden Rohr sprechen (Mt 12,20).
Mt 11,7 „Als die aber hingingen, fing Jesus an, zu den Volksmengen zu reden über Johannes: Was seid ihr in die Wüste hinausgegangen anzuschauen? Ein Rohr, vom Wind hin und her bewegt?“
Lk 7,24 „Als aber die Boten des Johannes weggegangen waren, fing er an, zu den Volksmengen über Johannes zu reden: Was seid ihr in die Wüste hinausgegangen anzuschauen? Ein Rohr, vom Wind hin und her bewegt?“
Mt 12,20 „… ein geknicktes Rohr wird er nicht zerbrechen, und einen glimmenden Docht wird er nicht auslöschen, bis er das Recht hinausführe zum Sieg.“
Die Kreuzigungserzählungen von Matthäus und Markus greifen auf das Symbol des Rohres zurück. Das Verhältnis der Erzählungen der ersten zwei Evangelisten ist ein lineares. Beide erzählen in voneinander abweichender und doch sich ergänzender Weise von linear vermittelten Botschaften. In Analogien erzählen beide von den verschiedenen Funktionen des linear erscheinenden Rohres.
Das unbewusste Volk sowie die Söldner benutzen das Rohr, um Jesus dem Spott auszuliefern und sagen dabei die Wahrheit, ohne es zu wissen, denn Jesus ist wirklich der König der Juden. Indem sie ihm mit dem Rohr den Essig reichen und er das Symbol der ausgegorenen Realität in seinem Geist aufnimmt, erfüllt er bewusst das Gesetz.
Wieder wird das Rohr mit zunehmender Deutlichkeit der Evangelien in abnehmender Häufigkeit erwähnt. Matthäus erwähnt das Rohr in der Kreuzeserzählung gleich dreimal, Markus hingegen nur zweimal. Lukas und Johannes haben sich über die lineare Erzählweise erhoben. Ihre Schilderung der Erhebung des Menschen am Kreuz bedarf der Symbolik des Rohres nicht mehr.
Die Erwähnung des „Rohres“ in den Kreuzigungserzählungen von Matthäus und Markus
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Matthäus
| Markus |
„Und sie flochten eine Krone aus Dornen und setzten sie auf sein Haupt und <gaben ihm> ein Rohr in seine Rechte; und sie fielen vor ihm auf die Knie und verspotteten ihn und sagten: Sei gegrüßt, König der Juden“ (Mt 27,29)! |
„Und sie schlugen ihn mit einem Rohr auf das Haupt und spien ihn an, und sie beugten die Knie und huldigten ihm“ (Mk 15,19) |
„Und sie spien ihn an, nahmen das Rohr und schlugen ihn auf das Haupt“ (Mt 27,30). | |
„Und sogleich lief einer von ihnen und nahm einen Schwamm, füllte ihn mit Essig und steckte ihn auf ein Rohr und gab ihm zu trinken“ (Mt 27,48). | Einer aber lief, füllte einen Schwamm mit Essig, steckte ihn auf ein Rohr, gab ihm zu trinken …“ (Mk 15,36)! |
Das letzte Buch des Neuen Testaments ist die Offenbarung des Johannes. Sie greift die Rohr-Symbolik wieder auf und erwähnt sie dreimal (Off 11,1; 21,15; 21,16). Dabei setzt sie die verborgene Dimension des linear erscheinenden Rohres in seiner erhebenden Funktion über die Auferstehung zweier Zeugen unmittelbar ins Bild:
„Und es wurde mir (Johannes) ein Rohr, gleich einem Stab, gegeben und gesagt: Steh auf und miss den Tempel Gottes und den Altar und die, welche darin anbeten“ (Off 11,1)!
In der zweiten Erwähnung spricht Johannes von dem „goldenen Rohr“, das nunmehr trotz seiner linearen Erscheinung die Eigenschaft preisgibt, zu messen und darüber zu einer neuen und höheren Erkenntnis zu gelangen:
„Und der mit mir (Johannes) redete, hatte ein Maß, ein goldenes Rohr, um die Stadt und ihre Tore und ihre Mauer zu messen“ (Off 21,15).
Die dritte Erwähnung schließt die Rohrsymbolik ab. Über die Zahl Vier erzählt sie vom Wesen der höheren Dimension, durch die man die einstigen Gegensätze, für die hier die Länge und und die Breite des himmlischen Jerusalems stehen, zu einem größeren Ganzen verbindet. Die mit dem Rohr vermessene und offenbarte Stadt misst 12.000 Stadien:
„Und die Stadt ist viereckig angelegt, und ihre Länge ist so groß wie die Breite. Und er maß die Stadt mit dem Rohr auf 12000 Stadien; ihre Länge und Breite und Höhe sind gleich“ (Off 21,16).
Die neue Manifestation – das himmlische Jerusalem – verbindet die Einheit und Ganzheit (1) mit der Zweiheit und Gespaltenheit (2) zur Zahl der Ordnung, zur 12. Dass die Symbolik keine profane ist, sondern als eine höhere, dritte und verbindende Dimension zu verstehen ist, das verdeutlicht die Dimension der Tausend (12.000).
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