Die Koran-Zahl 19 und ihre Ableitungen
Die Koran-Zahl 19 und ihre Ableitungen von Michael Stelzner Inhaltsverzeichnis 1. Die Zahl 19 und das Mysterium der Einheit von Anfang und Ende Der Koran
von Michael Stelzner
In der Sieben-Tage-Erzählung der biblischen Genesis bringt die Gottheit Elohim die Welt und ihre lebendigen Wesen durch die Formel «Und Gott sprach« hervor. Die stets gleiche Formel nennt die Genesis 10 Mal. Die Gottheit aber benennt (wörtlich «rief zu») das von ihr Hervorgebrachte aber nur 5 Mal. Mit anderen Worten: Die Hälfte des Hervorgebrachten bleibt unbenannt!
Die Benennung des Übrigen überlässt die Gottheit den später geschöpften Menschen, der mit den drei Arten von Erdentieren, «den Kriechtieren, den Herdentieren und den Wildtieren» als ein Viertes erschaffen wurde. Die Herausforderung zur Benennung der fehlenden Hälfte artikuliert die Gottheit in der zweiten Schöpfungserzählung vom Dasein im Garten Eden:
»Und Gott JHWH bildete aus dem Erdboden alle Tiere des Feldes und alle Vögel des Himmels. Und er brachte sie zu dem Menschen, um zu sehen, wie er sie nennen würde. Und (genau) so, wie der Mensch sie, die lebenden Wesen, nennen würde, sollte (auch) ihr Name sein» (Gen 2:19).
Das Hervortreten der lebendigen Wesen und die mit ihm einhergehende Differenz ist bereits Gegenstand des 5ten Tages und somit der ersten der zwei Schöpfungserzählungen. Die numerische Zuordnung des Geschaffenen erfolgt sehr frühzeitig und ist im wörtlichen Sinn für das Verstehen der göttlichen Ordnung maßgebend.
Die Zahl Fünf geht einerseits mit der Existenz des Halben und somit mit einem Fehlenden einher, das als ein Fehler in der Schöpfungsstruktur empfunden werden könnte. Tatsächlich handelt es sich um die göttliche Ausdifferenzierung des Lebens zum Zweck seiner Fortentwicklung im Sinne der Herausbildung eines Bewusstseins (5). Das erzählt die Zahl Sechs, die schon am 5ten Tag ihre Wirksamkeit zeigt. Als die Gottheit am 5ten Tag sprach und die Erde (!) anweist, «jedes» der lebendigen Wesen hervorzubringen, sprach sie das 6te Mal. Die von der Gottheit zur Wirkung gebrachte Sechs fügt dem scheinbar Halben sogleich das ihm vermeintlich Fehlende hinzu, indem die Gottheit die nun «da-seienden», lebendigen Wesen sogleich segnet.
Der Segen ist der erste aller biblischen Segen und somit der Urtyp des Segens. Er basiert auf dem Verhältnis der Zahlen Fünf zur Sechs. Das Flussprinzip der Sechs ( ) wirkt unaufhörlich und inhaltlich additiv. Das verrät die Sprachform mit der der erste aller Segen ausgesprochen wird. Die Gottheit »segnete sprechend« (Gen 1:22). Das bis dahin 6mal gebrauchte Verb «Sprechen» wird jetzt in Form des Infinitivs («sprechend» bedeutet «fortwährend sprechend») zum göttlichen «Segen». Der Infinitiv („infinitum“) drückt die Unbegrenztheit eines Geschehens aus.
Der am 5ten Tag entstehende Infinitiv hat einen direkten Bezug zum schon am 4ten Tag geborenen Imperativ, der dort die Ordnung der Dinge und Zeiten garantiert. Am 6ten Tag ordnet die Einheit von Imperativ und Infinitiv dem Lebendigen den göttlichen Segen zu. Dessen Bedeutung ist vor allem deshalb so gewichtig, weil die lebendigen Wesen gewissermaßen «aus zweiter Hand», d.h. von der Erde und nicht unmittelbar von der Gottheit hervorgebracht wurden.
Das Tun der Gottheit () und das Tun der Erde () werden im Sinn eines ewigen Flusses ( ) und vor dem Hintergrund zweier «Subjekte« (1) ein gemeinsames Ganzes (siehe 10 = 5 & 5). Bewirkt wird der Fluss von der Sechs, in der die polaren Wirkrichtungen zusammenfließen (+ = ✡).
Die am 5ten Tag entstehende Einheit von Imperativ und Infinitiv erzählt von einer ewigen Ordnung und ihrem impliziten Sollen der lebenden Wesen. In der neuen, nun lebendigen Ordnung ist das Tun nicht mehr allein ein dinglich gebundenes. Vielmehr wirkt die Ordnung nun auch im Lebendigen selbst. Die lebenden Wesen müssen sich mit ihrem selektiv erwachenden Bewusstsein ebenso am großen Ganzen ausrichten und in ihm eingebunden sein, wie es die «Formel der Vier» in einer abstrakten Weise schon vorgibt. Das macht den am 5ten Tag geborenen Imperativ, das «Sollen der Wesen» notwendig.
Bemerkung:
Der in Zahlen übersetzte Text der sechs Schöpfungstage findet sich «hier». Er ermöglicht dem Leser die Zahlenangaben im hebräischen Originaltext nachzuvollziehen.
¹ Tatsächlich gilt die Anweisung für das Hervorbringen «jedes» der lebendigen Wesen. Das scheint im Widerspruch mit dem Text des 6ten Tages zu stehen, an dem die Gottheit die Erde anweist, die drei Arten von Erdentieren hervorzubringen, sie aber doch selbst «macht». Der scheinbare Widerspruch versteht sich nur vor dem komplexen Hintergrund des 5ten Tages, der prinzipiell alle Lebenwesen umfasst, welche sodann am 6ten Tag weitergehend differenziert werden. Die Differenzierung betrifft alle Subjekte, auch die Gottheit selbst. Das zeigt sich bei der Erschaffung des Menschen durch die nun eindeutig pluralen Gottheiten («sie machen…»), auf die der Mensch potentiell zu schauen vermag.
² Aus der Additionsformel entwickelt sich der geheime «Wirk-Name« der Gottheit «JHWH» (10-5-6-5 alias 10 = 5 & 5). Er entsteht aus der «Formel der Vier» (1 & 2 4), die in dem göttlichen Namen auf die Einheit der Subjekte (5) übertragen wird.
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