Der Schatten
Der Schatten von Michael Stelzner Die Zwei gehört zur Eins, wie der Schatten zum Licht. Ohne Licht gibt’s auch keinen Schatten. Der Schatten vergegenwärtigt das
von Michael Stelzner
Die Gravitation ist die Kraft des Anfangs. Sie ist einzig und in keiner Weise mit anderen Kräften vergleichbar. Wie die Einheit und Ganzheit selbst ist sie allgegenwärtig, verbindlich und verbindend. Das ist der Grund, weshalb man sich gegen sie auch nicht abschirmen kann. Ihre Wirkung kann man erst in der Polarität alias über zwei sich gegenüberstehende Massenpunkte wahrnehmen, die sich durch sie anziehen. Die Gravitation ist eine ganzheitliche Erscheinung. Sie stößt nicht ab, sie zieht nur an. Aus der Sicht der polaren Welt heraus kennt sie demnach nur eine Richtung. Das erscheint unverständlich, ist aber darin begründet, dass man das an sich ganzheitliche Phänomen linearlogisch und auf polare Weise interpretiert. Man unterstellt, dass es sich bei der Gravitation um eine präexistente Polarisierung handeln müsse. Das aber ist eine Halbwahrheit, die in der Freiheit des Bewusstseins wurzelt. Tatsächlich sind in der Gravitation die Gegensätze vereint. Das Wesen der Einheit ist aber wie auch die Singularität physikalisch nicht (be)greifbar. Doch ist sie erfahrbar. Die Gravitation ist das Kleinste (Kraft) und doch das alles Durchdringende. Ihre Wirkungen zeigen uns, dass sie Gegensätze vereint. Die eine Wirkung ist ihr Wachstum, die andere ihr Abfall. Die Gravitation wächst proportional zum Produkt der beiden Massen, die sie anschaulich machen. Mit anderen Worten: Wächst diese Zweiheit (der Körper), dann wächst auch sie, die Einheit (die Kraft). Die andere Wirkung fällt mit dem Quadrat (4 = 2×2) des Abstandes der beiden Massen nach der Formel «1/r2» ab. Das Abfallen wirkt wie eine Umkehrung und Negation der an sich alles durchdringenden Urkraft. Das aber täuscht. Die Urkraft ist weder umkehrbar, noch hat sie einen Gegenpol. Die Kraft „fällt ab“ unter dem Zeichen und dem Muster der Vierzahl alias dem Quadrat. Jenes Muster aber erzählt vom «Gesetz der Vier» («1+2 → 4»), also von der Zwei, von der Umkehrung, der Trägheit und dem Abfall im Sinne der Ganzheit! Was unter diesem Muster auch immer erscheint, das bringt die Ganzheit zur Wirkung und zur Anschauung. Sein oberflächliches Antlitz zeigt Richtung und die lebt vom Widerspruch (2). Es widerspricht dem Ganzen (1) aber „nicht gänzlich“.
ISAAK NEWTON hat das Gesetz der Gravitation definiert, welches die zwei o.g. und gegeneinander laufenden Wirkungen beschreibt. Es enthält zudem die sogenannte Gravitationskonstante, für die er selbst keinen Wert angegeben hat. Zur inhaltlichen Interpretation des Gesetzes ist das wesentlich, denn das Gesetz beschreibt vor allem die Zweiheit von scheinbar gegenläufigen Werten, die in der Gravitation ihre Einheit finden.
Bricht man die Botschaft des Gesetzes auf das denkbar einfachste Muster herunter, so beschreibt NEWTON das Wesen der Zwei, das Wesen des Anderen und des Gekrümmten, das der Welt der Dinge (4) vorausgeht. Aus dieser Sicht steht es auch der (linearen) Logik der naturwissenschaftlichen Sicht, die eine Sicht auf die konkreten Dinge ist, gegenüber. EINSTEIN hat die zwei Welten in seiner allgemeinen Relativitätstheorie in eine mathematische Relation gebracht. In ihr bestimmt die Gravitation die Krümmung der vierdimensionalen Raumzeit, die ihrerseits den Ablauf aller mit der Gravitation zusammenhängenden Erscheinungen bestimmt.
Die Gravitation ist die kleinste der uns bekannten Kräfte und wir können sie in ihrer Ambivalenz nicht wirklich greifen. Wir können sie ebenso wenig dingfest machen, wie wir auch die Archetypen Eins und Zwei nicht ohne das Wissen der triadischen Ordnung begreifen können. Gleichwohl erfahren wir sie.
Hebt man einen Gegenstand entgegen seiner Schwere an, so spürt man die Ur-Kraft, von der kein Physiker weiß woher sie in Wirklichkeit kommt. Man weiß lediglich aus Erfahrung, dass sich die Körper gegenseitig anziehen. Um ,,wieviel“ Kraft es sich dabei handelt, versuchte man über den Begriff der Gravitationskonstante zu definieren. So entstand zuerst das ,,Urkilogramm“, das ursprünglich die Kraft von Wasser von einem Liter in Richtung Erdmittelpunkt beschrieb. Mit diesem Maßstab ermittelte man nun, nach Kenntnis der Sonnenmasse, in aufwändigen Versuchen die Kraft, mit der sich zwei Massen von einem Kilogramm in einem Meter Abstand anziehen, und nannte sie ,,Gravitationskonstante“.
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