Vorbemerkung: Die Betrachtungen über das Wesens der vollkommenen Zahlen werden nur verständlich, wenn man zuvor das Wesen der Sechs studiert, das Gegenstand meiner anderen Ausführungen ist. In ihnen zeige ich u.a., dass das verbindende Wesen der Sechs alles Leben durchwirkt. Die in der Sechs erkannte Ganzheit und Vollkommenheit wird nicht primär durch das Subjekt hervorgebracht, sondern von ihm erschaut. Die Mathematik hilft uns, die Sechs auf rationale Weise zu durchschauen. Deutlich wird das, wenn wir uns den Archetyp 6 als Zahlenbaustein der Ordnung anschauen. Die 6 ist die erste sogenannte „vollkommene Zahl“. Ihr Wesen basiert einerseits auf der Polarität, der Zweiheit und Gespaltenheit, denn sie ist eine gerade Zahl. Andererseits macht sie aber deutlich, dass sie ihre innewohnende Polarität als ein Ganzes und „Nichtgespaltenes“ vorstellt. Das zeigen ihre Definitionen:
Eine sogenannte vollkommene oder auch perfekte Zahl ist eine gerade, d.h. auf Zweiheit beruhende Zahl, die gleich der Summe ihrer Teiler – außer sich selbst – ist. Es gibt nur sehr wenige vollkommen Zahlen. Die ersten vier sind 6, 28, 496 und 8128 etc.
Die Teiler von 6 sind 1, 2 und 3. Ihre Summe ergibt 6. Die Teiler von 28 sind 1, 2, 4, 7, 14, 28. Ihre Summe ist 28 etc.
Das Besondere an der mathematischen Definition der vollkommenen Zahl besteht nun nicht nur in der Eigenart, dass sich die Zahl über die Teiler definiert. Eine weiterführende, zweite Definition greift über die erste hinaus und vervollständigt diese zu einem Ganzen. Verlangt die erste Definition – die das Prinzip der Ganzheit bei der Summenbildung betont – den Ausschluss der Zahl selbst, so betont die zweite Definition die Halbheit und verlangt dabei aber nach dem Einschluss der Zahl:
Eine vollkommene Zahl ist eine Zahl, die halb so groß ist wie die Summe aller ihrer Teiler – sie selbst eingeschlossen.
Die zwei Definitionen für vollkommene Zahlen lassen nicht nur die Frage nach der Existenz eines Dritten aufkommen. Wir wissen auch, dass nicht nur die Polarität, sondern auch das erhebende Wesen der Drei die vollkommenen Zahlen konstituieren. Das dies so ist, hat uns T.L. Heath (1861-1940) gezeigt, als er bewiesen hat, dass jede vollkommene Zahl – ausgenommen 6 – als Summe von fortlaufenden Kubikzahlen dargestellt werden kann:
28 = 1³+3³
496 = 1³+3³+5³+7³
8128 = 1³+3³+5³+7³+9³+11³+13³+15³
… … …