Der KORAN und seine Zahlenstruktur
Der KORAN und seine Zahlenstruktur von Michael Stelzner Inhaltsverzeichnis 1. Der Koran, eine linearlogische Niederschrift Der Begriff «Koran» bedeutet «das Gelesene». Was gelesen wird, das
von Michael Stelzner
Das Spielbrett ist ein in der Ebene erscheinendes «Feld» vor dessen Hintergrund bzw. auf dem durch das Einwirken der Subjekte eine fortlaufendende Verwandlung (3) stattfindet. Das quadratische Feld ist ein Symbol für die sich selbst begegnende Polarität (22 = 4) und somit für die von mir so genannte «Weltformel», das «Gesetz der Vier» oder das Gesetz der Quadratur. Das schwarz-weiss codierte Spielfeld macht sichtbar, dass das Spiel in allen seinen Ebenen von der Polarität unterhalten wird. Das gilt für das substantielle Brett ebenso wie für die polar angelegten Figuren oder auch die zwei, das Spiel unterhaltenden Subjekte. Selbst die Bauern, die (nur) die untere Ebene (er)füllen, bringen trotz ihrer scheinbaren Wenigkeit über ihre Vielzahl die Universalität der Polarität zur Erscheinung. Die zwei Spieler bewegen die fünf Arten von Figuren: die Bauern, das Königspaar, den Turm, das Pferd und die Läufer. Sie bewegen sie in Ausübung ihrer Bewusstseinsaspekte (5), die in den Figuren substantiell greifbar werden. Die Figuren sind wie das Bewusstsein ihrer Beweger von polarer Natur. Als polare Wesenheiten «ergreifen sie Partei».
In der Bewegung wechselwirken die substanzielle und die geistige Ebene. Das bringt ein Drittes hervor, das in der Dimension der konkreten Welt (s. Dreieck II) die Sechs ist. Im Spiel, dem Bewegen und Neumanifestieren der Figuren wird die Spannung der zwei Spieler in Etappen immer wieder erlöst. Zahlensymbolisch wird regelmäßig die Zwei zur Sechs (26). Die Spieler erleben im Spiel die auf sie einwirkende höhere Dimension der Sechs. Von ihr erzählt die Zahl 26 (= 64). Sie ist die Zahl der Spielfelder und wie deren Zustandekommen das Quadrat der Acht (64 = 8 x 8). Der Archetyp der Acht führt die substantielle und die geistige Dimension nicht einfach nur zusammen, sondern er manifestiert im Rahmen der Polaritäten eine neue, andere und «erhöhte» Vierzahl: 2-4-6-8. Die Neumanifestation entsteht über das Dynamisieren (3) der Substanz (4). Das erzählt das Entstehen der 64 als die 3te Potenz der Vier (64 = 43).
Das Schachspiel illustriert die Entfaltung der Polarität (2) in die Formen 4, 6 und 8. Wenn die zwei (2) Spieler die polar (2) angelegten Figuren auf dem polar (2) codierten Spielbrett bewegen, dann illustrieren und «erzählen» sie in abstrakter Weise von einer Dynamisierung (3) der Polarität (2), wie sie die dritte Potenz der Zwei erzählt (23 = 8). Da die Polarität (2) sich in der Vierheit substantiell manifestiert, illustrieren und «erzählen» die Spieler zugleich vom Dynamisieren der Substanz (4), wie sie die dritte Potenz der Vier erzählt (43 = 64).
Die Spieler illustrieren im Spiel sowohl substanziell als auch geistig-inhaltlich zwei gegenläufige Bewegungen. Beide vereint ein sie übergreifendes fraktales Muster. Die an sich linearlogische Erscheinung des Spielbretts entfaltet sich in fraktaler Weise in den auf ihm befindlichen und ebenfalls substantiell existierenden Figuren. Über sie erhebt sich die andere Dimension, nämlich der bewusste Geist der Spieler.
Der Geist der Spieler ist nicht wie die Substanz des Brettes und der Figuren von linearlogischer, sondern von triadischer Natur. Doch findet auch er sein Abbild in den fünf Arten von Figuren. Die Figuren und ihre Bewegungen verbinden das Bewusstsein der Spieler mit der Substanz der Dinge. Die Figuren erstellen ein neues Ganzes, das als solches im weitesten Sinn fraktale Strukturen beinhaltet.
Wie schon in der Flussform der Zahlen wird diese Fraktalität von der Sechs unterhalten. Der bewusste Geist der Spieler tritt mit der anderen Dimension in Wechselwirkung und dynamisiert die Dinge in einer doppelt polaren Weise. Die Spielzüge der zwei Spieler dynamisieren (3) die Substanz (4). Sie bewegen sie. Zugleich manifestieren (4) sie dabei die Dynamik (3). Die Dynamisierung der Substanz ist zugleich eine Manifestation der Dynamik. Das erscheint paradox. In Wirklichkeit aber erzählt die Dualität vom Wesen der Sechs und von den von ihr unterhaltenen zwei Bewegungen (siehe + = ✡).
Das vom Subjekt hervorgerufene, bewusste und rechte (den Spielregeln folgend) Wechselspiel von Geist und Substanz kennen wir vom Gleichnis des pythagoreischen Dreiecks der Seitenlängen 3, 4 und 5. Auch in ihm wird dadurch die Dimension der Sechs manifestiert. Im speziellen Quadrat des Schachbretts und dem Spiel wird die Dynamisierung (3) der Substanz (4) in der Zahl 64 (= 43) anschaulich. Die Zahl treffen wir häufig in Spielen an, deren Regeln vom «Spiel der Welt» abgeguckt sind. Dabei erzählen alle Spiele von der Entwicklung der scheinbaren, weil zwiespältig erscheinenden Zwei hin zur fruchtbaren und erlösenden Sechs (26), also von der Erlösung der Polarität und Zwiespältigkeit durch eine Dynamik, die eine höhere Dimension sichtbar macht.
64 ist die 6te Potenz der Zwei (64 = 26). Wie der Archetyp der Sechs (siehe ) das allgemeine Wirkprinzip der Welt beschreibt, so beschreibt die 64 den Weg von der Zwei zur Sechs, den das lebendige Subjekt in seiner Entfaltung zum Individuum zu bewältigen hat. Wir finden die 64 im genetischen Code aller Lebewesen. Die Biologie spricht vom Standard-Code der Vererbung, bei dem die 20 kanonischen Aminosäuren in 64 (= 43) sogenannten «Codons» codiert werden.
Die Weisheitslehren verpacken das Wesen der 64 in Kartenspielen, wie in den Feldern des Schachbretts oder auch im Mysterium des sogenannten ägyptischen Horus-Auges, das ebenso aus 64 Teilen besteht und wie die anderen Beispiele ein Symbol für das Mysterium des «Bruches» und dem mit ihm scheinbar „verlorengeglaubten Ganzen“ ist. So soll den ägyptischen Mysterien nach die smaragdene Tafel, wie den späteren Legenden nach auch die Bundeslade der Juden jeweils an 64 verschiedenen Orten versteckt gewesen sein (s. Bundeslade.doc). Die fernöstlichen Lehren greifen das Wesen der 64 in den 64 Hexagrammen des I Ging auf. In allen diesen Fällen soll der mit der 64 Konfrontierte die rechte Sicht auf die Welt entfalten und lernen, das in der Welt stets «Fehlende» (2) zur Fruchtbarkeit hin zu entfalten.
Das Schachspiel greift mit seinen 64 Spielfeldern das Mysterium der Polarität und ihrer Wirkungen auf und versucht sie über das Wesen der Acht in der Tiefe des Bewusstseins seiner Spieler zu verankern. Allein die Anzahl der Spielfelder verweist auf die ein jeder Substanz innewohnende WirkmACHT (23 = 8 = Acht = ∞). Sie ist eine hintergründige Macht, die höchste Aufmerksamkeit erfordert. Wer «achtsam» genug ist, der darf auf rechte Weise auch die kleinen Figuren «schlachten» und kommt dabei zu «Macht» und «Pracht». Im anderen Fall wird er in der Welt der Polaritäten und von den Polaritäten «geächtet». Das Schachspiel gilt als das Spiel der Welt und es wird deshalb weltweit hochgeachtet, denn es trägt wie die Lemniskate – die liegende Acht – den Stempel der Ewigkeit.
¹ Man erinnere sich, dass die fortlaufende Quersummenbildung aller Dreiecke in der Flussform der Zahlen immer zur Sechs, dem «Mittelpunkt alles Lebedigen» führt.
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