Der erste in der Genesis vorkommende Finalbuchstaben ist das Mem ( m / siehe Abb. 2). Als der Erste kommt ihm die Funktion eines Archetyps zu, der in besonderer Weise vom Wesen der Finalbuchstaben erzählt. Das macht er über seinen Reihenwert 13, seinen Zahlenwert 40 und sein Bildsymbol, das Wasser.
Als Repräsentant der Zahl 13 übersteigt das Mem die 12, die Zahl der wahrgenommenen Ordnung. Über diese Eigenschaft entsteht ein Anderes und Zusätzliches, das erkennbar auf auf den Grundbuchstaben aufbaut. Das Mem bleibt ein Mem. Seine Bedeutung wird jedoch durch seine nunmehrige Endposition erweitert. Diese Wesensart teilt das Mem mit den anderen Finalbuchstaben. Sie alle bauen auf ihren Grundbuchstaben auf. In ihrem Erheben über ihn entfalten sie sodann die Eigenschaft des Anderseins.
Schon im Ersten seiner Art, dem Mem erzählen sowohl sein Reihenwert 13 als auch sein Zahlenwert 40 (bzw. 600) vom Wesen des Übersteigens an sich. Die 13 übersteigt die Ordnung der 12 und die 40 übersteigt die Substanz der 4. Ihre Existenz legt den Grundstock für eine höhere Daseinsform, in welcher das einstige «Finale» alias das Ende eine andere Bedeutung bekommen.
Die Botschaft ist die Grundbotschaft jeder Religion. Der Prolog der biblischen Genesis
vermittelt sie durch drei der fünf Finalbuchstaben, das Kaph [offene Hand], das Sade [Angelhaken] und das Mem [Wasser]. Wir finden die drei in den 6 verschiedenen Worten: «Elohim»[2x], «die-Himmel», «Erde»[2x], «Finsternis», «Urtiefe» und «die-Wasser». Da die zwei Begriffe «Elohim» und «Erde» je zweimal vorkommen, enthält der Prolog insgesamt 8 (= 23) Finalbuchstaben. Die zwei zweimal vorkommenden Begriffe «Elohim»[2x], und «Erde»[2x] greifen das Ur-Thema der Polarität, im Bild der Urspannung zwischen der Gottheit alias der Einheit und Vollkommenheit (1) und der widerspenstigen Substanz (4) alias der Erde auf. Die zwei scheinbar gegeneinanderstehenden Begriffe erfassen sie im Bild der ersten aller denkbaren Formeln, der «Ur-Formel 1-4». Die scheinbar eine Gottheit (1) und die über sie aufgehende vielfältige Substanz (4) erzählen von der anderenorts beschriebenen «Formel der Verwandlung».
Was wir hier am Beispiel der Finalbuchstaben im wörtlichen Sinn im Kleinen buchstabieren können, das erzählt und entfaltet der Prolog auf fraktale Weise als Ganzes. Deshalb besteht der Prolog aus vier Sätzen, die zusammen ein Heiliges, d.h. eine Einheit und Ganzheit bilden.
1 x Kaph [= offene Hand / 20 500] in finaler Position im Wort «Finsternis»
2 x Sade [= Angelhaken / 90 900] in finaler Position im Wort «Erde»[2x]
5 x Mem [= Wasser / 40 600] in finaler Position in den Wörtern «Elohim»[2x],
«die-Himmel», «Urtiefe», «die-Wasser».
Abb. Die drei im Prolog vorkommenden der insgesamt 5 existierenden Finalbuchstaben in alphabetischer Folge.
Die fraktale Struktur der sich stets erlösenden Polarität beginnt nicht erst mit der Beziehung der Buchstaben zueinander, wie das der Gottesbegriff «Elohim» und der Substanzbegriff «Erde» über die Finalbuchstaben zu erkennen geben. Wir finden sie, wie dargelegt schon viel früher im Buchstaben Mem und seinem Symbol dem Wasser. Um die fraktale Sicht zu ergänzen, werfen wir noch einen weiteren Blick auf das Wesen des Mem und seiner Stellung im Prolog.
Das Mem ist zwar der erste Finalbuchstaben im Prolog, doch ist er in dem maßgebenden Alphabet der zweite Finalbuchstabe. Gegensatz und Einheit von Eins und Zwei erzählen von der ersten aller Spannungen, der Urspannung zwischen dem Archetyp der Einheit (1) und der Polarität (2). Blickt man mit diesem Wissen nochmals tiefer in die fraktale Struktur, so gelangt man zu dem ersten Finalbuchstaben im Alphabet, dem Kaph. Es ist nicht nur der erste der Finalbuchstaben, es ist zudem der 11te Buchstabe im Alphabet. Sein Zahlenwert ist die 20, also die in eine höhere Dimension erhobene Zwei. Die 11 ist die Symmetriezahl. Sie ist es, weil sie zwei Daseinsebenen, die der Einer und die der Zehner jeweils als Abbild der Einheit (1) abbildet und zu einem einheitlichen Ganzen werden lässt. Das ist die Qualität, die das Andere und scheinbar Niedere, eben das «Zweite» ins göttliche Licht der Ganzheit rückt. Es ist die Qualität, die aufbauend auf der Fähigkeit des Handelns im Sinne des Tuns (siehe den 10ten Buchstaben, das Jota / die Hand) die besondere Fähigkeit der offenen Hand im Sinne ihres Empfangens verwandelt.
Das Wissen über die Buchstaben des hebräischen Alphabets eröffnet einen Zugang zum Gottesbegriff Elohim, in dem erstmals ein Finalbuchstabe, das Mem erscheint. Bezeichnenderweise hat es hier wie auch in den Begriffen «die-Himmel» und «die-Wasser» die Funktion, die Pluralität anzuzeigen. Der Begriff der Gottheit «Elohim» ist ein Pluralbegriff, der im strengen Wortsinn «die Götter» bedeutet. Dennoch handeln diese «Götter» im Sinne der alles umfassenden Einheit, was das Verb «schöpfen» (bara / 2-200-1) verrät, das im Prolog eindeutig singulär gebraucht wird. Das eigenartige Zusammenfließen von Plural und Singular verstört den Leser, der sich notwendig des lineargeordneten Alphabets bedient. Wörtlich liest er: «Im-Anfang die-Götter schuf …». Die schon im Handeln der Gottheit liegende Spannung des «einen Gottes» erschließt sich dem Leser in den nachfolgenden Texten über das Wesen der Vielheit.